Der Eimer ist ein Behälter, mit denen Flüssigkeiten oder festes Schüttgut von A nach B befördert wurden und bis heute werden. Meist kommt so ein Eimer auch mit einem Henkel daher. Der Eimer war sogar mal ein Maß für Volumen. Fasste er hundert Liter, hieß er Fass, gingen zehn Liter hinein war es ein Eimer, oft ein Putzeimer. „Ein Eimer“ galt bis weit in das 19. Jahrhundert als gebräuchliches Hohlmaß.
Der Eimer ist alt. Er hat eine schon fast biblische Tradition. Die ersten Eimer entstanden vor ewig langen Zeiten, als die Aufgabe darin bestand Flüssiges zu befördern.
In Reute, nicht weit weg von Ravensburg im deutschen Baden-Würtemberg hat man einen Holzeimer gefunden, den Historiker auf das Jahr 3700 v. Chr. datieren. Funde aus Bronze, teilweise bemerkenswert schön verziert, gehen sogar bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. Zurück. Man fad sie in Österreich, in Slowenien und im Norden Italiens.
Die Erfindung des Henkels zum Eimer geht auf die Römer zurück. Und natürlich füllten sie Wein hinein.
Interessant ist ein Erlass von Karl Theodor, Kurfürst und Graf der Pfalz. 1722 ließ er festlegen, dass es zur Verhütung größerer Brände und für Löscharbeiten einen Vorrat an Löscheimern zu geben habe. Jeder Hauseigentürmer hatte fortan einen mit Wasser gefüllten Eimer bereit zu stellen, auf dem der Name des Besitzers stehen musste. Jede Gemeinde musste, entsprechend ihrer Einwohner eine bestimmte Anzahl Eimer jederzeit griffbereit haben. Und wer heiraten oder des Fürsten Untertan werden wollte, musste zunächst einmal den bereits vorhandenen Gemeindeeimern einen neuen Behälter hinzu fügen – versehen natürlich mit Namen und Jahreszahl. In so manchem Museum in der Pfalz sind die mit Leder ummantelten Eimer bis heute zu bestaunen.
Es gibt auch eine nette Anekdote, in der ein Eimer eine nebensächliche, aber nicht unbedeutende Rolle spielt:
Während eines Besuches in einer geschlossenen Anstalt fragt ein Besucher den Direktor, nach welchen Kriterien entschieden werde, ob jemand eingeliefert werden muss oder nicht.
Der Direktor sagt: "Nun, wir füllen eine Badewanne, geben dem Kandidaten einen Teelöffel, eine Tasse und einen Eimer und bitten ihn, die Badewanne auszuleeren.
Der Besucher: "Ah, ich verstehe, und ein normaler Mensch würde den Eimer nehmen, damit es schneller geht, ja?"
"Nein", sagte daraufhin der Direktor, "ein normaler Mensch würde den Stöpsel ziehen... Mein Herr wünschen Sie bei uns ein Zimmer mit oder ohne Balkon?"